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Storchendrama in Ludwigsburg

23.05.2018

Storchendrama in Ludwigsburg

In diesem Jahr 2018 am 30. März und 5. April angekommen, haben unsere Störche auf dem Mausoleum in Ludwigsburg am 20. April mit dem Brüten begonnen. Die Brutdauer beträgt bei den Störchen um die 32 Tage. Daher war ab heute, dem 22. Mai, mit dem Schlüpfen der Jungen zu rechnen. Aber welches Drama! Heute gegen 8.00 Uhr wurde ein Altstorch, vor der Kirchentür liegend, tot aufgefunden. Die Bilder der Webcam hatten beide Störche gegen 4.00 Uhr noch gemeinsam auf dem Nest gezeigt. Wie die Untersuchung des toten Vogels im Tierpark Greifswald nun ergab, war eine Öffnung am Kopf nicht, wie zuerst angenommen, ein Einschuss, sondern die freiliegende Ohröffnung. Bei dem Weibchen wurde als Todesursache eine Wirbelsäulenfraktur ermittelt, verbunden mit einem Bruch am Schnabel. Beides ist mit großer Wahrscheinlichkeit durch einen Flug gegen die Kirchenwand verursacht worden. Allerdings trug der Vogel auch ein inzwischen verkapseltes Diabolo im Körper. Ein Zeichen , dass man ihn schon einmal mit einem Luftgewehr getroffen hatte. Wenn ein Elternteil umkommt, kann der verbleibende Teil das Aufziehen der Jungen allein nicht leisten. In unserem Falle wurde das Nest daraufhin mit einem Steiger angefahren, und der Storchenbeauftragte des Altkreises Greifswald, Herr Tetzlaff, traf oben am Nest auf ein Gelege mit fünf Eiern, von denen zwei schon eine erste Öffnung zum Schlüpfen aufwiesen. So ist die Rettung für den Storchennachwuchs noch im richtigen Moment gekommen. Die fünf Eier wurden den Storchenpaaren des Greifswalder Tierparks sozusagen “untergeschoben“, wo sie in der Regel ohne Schwierigkeiten angenommen werden. Traurig ist es nun für den verbleibenden Storchenmann ohne sein Weibchen und den erwarteten Nachwuchs. In diesem Falle gibt es die Hoffnung, dass er sich noch wieder neu verpaart, zwar in diesem Jahr nicht mehr brütet, aber dem Neststandort treu bleiben wird, wie Erfahrungen zeigen.

 

 

Ludwigsburg, den 22. Mai 2018 D. Niemann

 

 

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